Buchkunst und Kinderbuchillustration
Der achtsame Umgang mit digitalen Medien und der Wert von Büchern in der Kindheit
In einer Welt, die von digitalen Medien geprägt ist, stehen wir vor einer entscheidenden Herausforderung und Aufgabe: den bewussten und gesunden Umgang mit digitalen Technologien zu fördern, ohne die wertvolle Rolle traditioneller Medien wie Bücher aus den Augen zu verlieren. Besonders in der Kindheit spielen Bücher eine wichtige Rolle – sie fördern nicht nur die Fantasie, sondern legen auch wichtige Grundlagen für Bildung und soziale Kompetenz. Dabei sind das Lesen im Gesicht des Gegenübers und das Lernen auch Emotionen und Reaktionen während des Vorlesens zu deuten wesentliche Entwicklungsfaktoren. Was wird aus einer Gesellschaft, in der die späteren Erwachsenen vorrangig mit Displays vor dem Gesicht aufwachsen? Wie entwickelt sich dann Empathie?
Digitale Medien: Chancen und Herausforderungen
Smartphones, Tablets und Laptops sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie bieten uns Zugang zu einer unendlichen Welt von Wissen und Unterhaltung. Für Kinder bedeutet das: Apps und Videos können spielerisch Lernen unterstützen, sie erweitern den Horizont und bieten interaktive Möglichkeiten zur Wissensaneignung.
Doch die Nutzung digitaler Medien birgt auch ziemliche Herausforderungen. Studien zeigen, dass exzessiver Medienkonsum bei Kindern die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen, die Kreativität einschränken und das Risiko sozialer Isolation erhöhen kann. Zudem fehlt es oft an der bewussten Reflexion über den Medienkonsum, was dazu führen kann, dass Kinder den Wert des „Offline-Seins“ nicht mehr erkennen.
Die Kraft der Bücher in der Kindheit
Bücher sind nicht nur unendliche Quelle von Wissen, sondern auch von Magie. Wenn ein Kind ein Buch aufschlägt, eröffnet sich eine Welt voller Abenteuer, die die Fantasie beflügelt und das Einfühlungsvermögen stärkt. Anders als bei digitalen Medien, die oft schnelle und oberflächliche Informationen liefern, fordern Bücher eine tiefere Auseinandersetzung und schulen die Konzentration. Lesen auf Papier und aus Büchern, insbesondere längerer Texte ist sehr wichtig für die Entwicklung von Kindern, Konzentration wird gefördert, die Haptik eines Buches reizt mehr Gehirnareale, als die Haptik digitaler Medien, Gedankengänge werden länger verfolgt und das wiederum erweitert das Gehirn. Das Blättern in einem Kinderbuch mit allen Sinnen gemeinsam mit einer Bezugsperson fördert die Kinder, die Bindung und die Freude am Lesen und an Büchern bleibt wahrscheinlich erhalten – auch im Erwachsenenalter. Aus Kindern, denen vorgelesen wird, werden normalerweise auch Eltern, die ihren Kindern vorlesen.
Das Vorlesen und gemeinsame Lesen in der Kindheit hat eine immense soziale Komponente: Es stärkt die Bindung zwischen Eltern und Kindern, regt Gespräche an und fördert den Spracherwerb. Darüber hinaus wird Kindern durch Bücher und die daraus resultierenden Gespräche die Bedeutung von Werten, Kultur und Geschichten vermittelt – ein Schatz, den keine App ersetzen kann.
Achtsamkeit als Schlüssel
Ein achtsamer Umgang mit digitalen Medien bedeutet nicht, sie zu verteufeln, sondern bewusst zu nutzen. Hier ein paar Tipps für Eltern und Pädagogen:
1. Digitale Auszeiten schaffen: Kinder sollten feste „Offline-Zeiten“ haben, in denen sie sich kreativ beschäftigen oder in Büchern stöbern können.
2. Qualität vor Quantität: Statt wahllos Medieninhalte zu konsumieren, ist es wichtig, hochwertige und altersgerechte Inhalte auszuwählen.
3. Gemeinsam lesen: Ob schlussendlich digital oder gedruckt – das gemeinsame Entdecken von Geschichten fördert den Austausch und schafft wertvolle Erinnerungen.
4. Ein Vorbild sein: Kinder lernen durch Nachahmung. Wer selbst regelmäßig liest und bewusst mit Medien umgeht, vermittelt diesen Ansatz auch seinen Kindern.
Lesen sehe ich als lebenslange Bereicherung.
Die Gewohnheit des Lesens, die in der Kindheit entwickelt wird, begleitet uns ein Leben lang. Bücher schärfen nicht nur den Intellekt, sondern sind auch eine Quelle der Inspiration und Ruhe in einer hektischen Welt. Sie sind ein Gegengewicht zur schnelllebigen digitalen Kultur und erinnern uns daran, dass manche Schätze nur in der Stille entdeckt werden können.
Achtsamkeit im Umgang mit digitalen Medien und die Förderung des Lesens sind keine Gegensätze – sie ergänzen sich. Indem wir Kindern den Wert beider Welten näherbringen, schenken wir ihnen nicht nur Wissen, sondern auch die Fähigkeit, bewusste Entscheidungen zu treffen und das Beste aus beiden Welten zu vereinen. Vielleicht können wir das Bewusstsein der Kinder und Jugendlichen langfristig wieder mehr in Richtung Kultur, Literatur, Lesen und Vorlesen lenken, wobei die Vorbildfunktion der Erziehungsberechtigten unentbehrlich ist. Wenn Bücher einen Platz im Leben von Eltern finden, dann werden deren Kinder das unwillkürlich übernehmen.
Wie ist Ihre Erfahrung mit der Balance zwischen digitalem Medienkonsum und klassischer Lesezeit? Ich freue mich auf Ihre Gedanken!
Dazu gibt es eine Empfehlung für ein besonderes Buch, ein gemeinsames Kinderbuch mit Sandra Fuchsbilchler:
Sandra Fuchsbichler & Irene Pfleger: „Tokala & Titus und der Flimmerschirm„
Tauche ein in die magische Welt des Waldes mit Tokala, dem treuen Fuchs, und Titus, dem feurigen Jungen. Gemeinsam erkunden die beiden jede Ecke des Waldes und erleben viele unvergessliche Abenteuer. Doch als Titus ein neues Handy bekommt, wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Wird es Tokala gelingen, Titus’ Leidenschaft für die Natur wieder zu entfachen und die Magie ihrer gemeinsamen Erlebnisse zurückzubringen?
Diese herzerwärmende Geschichte erzählt von der Bedeutung wahrer Freundschaft, der Schönheit der Natur und den Herausforderungen unserer digitalen Welt. Erlebe mit Tokala und Titus, wie besondere Momente im Wald entstehen und staune über die kleinen Wunder des Lebens.
Ein Buch, das nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene daran erinnert, wie wertvoll echte Verbindungen und Naturerlebnisse sind.
1 Auflage 2024
ISBN: 978-3-200-10059-6
Hardcover
© Sandra Fuchsbichler, Irene Pfleger
VP: € 22,00